Montag, 6. August 2007

Umm Qayss bis Jerusalem


In Umm Qayss waren wir bei Herrn Prof. Viehweger untergebracht. Jens kannte ihn von einer Ausgrabung, die er letztes Jahr hier mitgemacht hat. Bereitwillig nahm man uns auf. Wir genossen den Sonnenuntergang mit Blick auf den See Genezareth.

Nach unserem Abendessen gesellten wir uns zu Viehwegers Studis und Mitarbeitern. The master him self kam dann auch noch dazu. Bunte Truppe: Theologen, Physiker, Hobby-Archaeologen... Richtig lustig wurde es, als Viehweger aus dem Reisenaehkaestchen plauderte. Die haben zu dritt ne aehnliche Tour wie wir gemacht, aber nur 3 Tage gebraucht... Dagegen waren wir echt langsam...
Nach unserer erholsamsten Nacht auf der gesamten Tour...

...brachen wir am 4.8. gegen 9:00 Uhr Richtung Grenze auf. Drei bis vier Armee-Checkpoints spaeter kamen wir dort auch an. Waren zwischendurch bis auf Sichtweite an der Grenze zu Israel. Dem Vorschlag 'einfach rueber zu laufen' wollte aber keiner folgen.
Die Jordanier filzen uns einmal komplett (Elli leer raeumen, durch das Roentgengeraet, Elli wieder einraeumen).
Nach der Fahrt durchs Niemandsland empfaengt uns der Shin Bet (F.B.I. der Israelis) mit offenen Armen und dem ersten Sicherheitscheck. 90 min und eine Befragung spaeter stehe ich vor einer jungen, sehr attraktiven Dame, die mich ziemlich viele persoenliche Sachen fragt. Bei der Frage: "Are you single or married?" guffelt sie wie ne Siebtklaesslerin... Na das kann ja was werden. Ihre 'Hommies' haben andauernd ein Auge auf uns. Irgendwann gehts weiter zur Gepaeckkontrolle (Elli leer raeumen....). Nur braucht es jetzt geschlagene 6 (in Worten: sechs) Stunden bis weiteres geschieht. Wir wussten, dass die Israelis ein bischen rum nerven wuerden, weil wir libanesische und syrische Stempel im Pass haben. Aber was haben die bitte in den sechs Stunden gemacht? Hat die huebsche Blonde meinen Lebenslauf auswendig gelernt? Alles Fragen und Nerven der Offiziellen hilft nichts. Irgendwann klappen wir nen LapTop auf, lassen uns die Boxen aus dem Auto bringen und gucken "L' auberge espanole". Als dann endlich die Paesse da sind und Elli einmal auseinander und wieder zusammengeschraubt wurde, stresst dieser Kindergarten (grobgeschaetzter Altersdurchschnitt) mit Handfeuerwaffen wegen der Greencard rum. Das lassen wir uns nach kurzer Konsolidierungsphase nicht bieten und schlagen freundlich aber bestimmt auf deutsche Art und weise zurueck: Wir beharren auf der Richtigkeit des vorgelegten Dokumentes und irgenwann, nach diversen Telefonaten, laesst man uns unseres Weges ziehen.

Was uns zwischenzeitlich wirklich aufgeheitert hat: Pfirsiche, die wir von einer Grenzbeamtin geschenkt bekamen und eine Kreissaege. Was es mit der Kreissaege auf sich hat kann ich euch ja mal bei nem Tee erzaehlen. :-)

Unser Ziel war zum Sonnenuntergang auf dem Oelberg zu sitzen und den Blick ueber die Stadt zu geniessen. Dank den Jungs und Maedels an der Grenze haben wir es erst NACH Sonnenuntergang geschafft. Der Blick war trotzdem herrlich!

Wir sind da! Ca. 5000 km, droelftausend Liter Wasser und 3 Wochen nachdem wir in Hagen aufgebrochen sind, liegt Jersualem in der Abendsonne vor uns.

... ach ja: Hatte ich heute schon erwaehnt das wir die geilste Reisetruppe der Welt sind?! :-)

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