Montag, 20. August 2007
Hamburg - München - Hamburg
Ankunft in Hamburg am Donnerstag um 16:50. Danach zu Frohstoff um mir von Martin den Schlüssel für meine Wohnung abzuholen. Auch Hamburg ist ein Dorf. In der U-Bahn hab ich Wiebke getroffen!
Mein erster Abend in Hamburg startete mit einem Burger-Essen in meiner WG. Sechs meiner besten Freunde waren da und haben mich mit ihrer Anwesenheit überrascht!
Nach einem wundervollen Abend ging es am nächsten Tag, Freitag, mit zwei Freundenum 15:45 nach München. Lilli und Oli erwarteten uns. Wir stiefelten durchs Olympiazentrum, das mittlerweile zu Teilen ein grosses Studentenwohnheim ist, und waren was essen.
Am Samstag war die Hochzeit von Helena und Lasse. Dirk hat das Ganze in Bildern eingefangen. Ich habe keine geschossen weil ich zu sehr damit beschäftigt war den Tag zu geniessen, viele nette Leute kennen zu lernen, zu tanzen, zu feiern, zu lachen...
Helena und Lasse haben ein wunderschönes Fest organisiert. In den Programmbeiträgen (und nicht nur da) sah man, wie viel ihre Freunde für sie bereit sind zu tun. Alles mit sehr viel liebe vorbereitet und präsentiert! Gefeiert wurde bis morgens um 5 oder 6. Wir gingen als einige der letzten. :-)
Am Sonntag um 18:10 ging unser Flieger zurück nach Hamburg. Schade, ich wäre gerne noch etwas in München geblieben. Na, dann geht halt in Hamburg das Leben weiter.
Das ist alles Teil von dem, was man Leben nennt!
Freitag, 17. August 2007
T.A., Herzlyya, J´lem und Hamburg...
Nachdem wir aus Beerscheba aufgebrochen sind fuhren wir gen Tel Aviv und trafen Ami. Der hatte Jens letzten Sommer hier in HH in unserer Wohnung besucht. Ami wusste nicht, das ich auch mit komme und so war die Freude, bei dem für ihn unerwarteten Wiedersehen, sehr gross. Wir genossen einen "perfect Beach" mit schönen Wellen und Azur-blauem Wasser. Danach trafen wir Alon (auch ein Freund von Jens) in T.A. Alon spricht fliessend deutsch. Zu unserer Überraschung tat das auch Gideon, ein Freund von Alon. Ich unterhalte mich mit Alon, Jens mit Gideon auf dem Weg zum Restaurant. Auf einmal ruft Jens: "Ralf, kommst du mal bitte. Das musst du hören!" "Hallo ich heisse Gideon. Ich habe in Deutschland studiert. Jens sagt du kämst aus Emden. Da habe ich 1,5 Jahre studiert..." Ohne Worte, oder!?
Den Rest des Abends verbrachten Jens und ich mit nem langem Gespräch am Strand. Wie schrieb er so schön: Gruppenhygiene heisst: Meinungsverschiedenheiten werden geklärt. War dringend nötig.
Back in J´lem hatte Elli Fieber und wir waren mit ihr beim Arzt - Fachrichtung KFZ. Elli ist mittlerweile wieder wohlauf, hat das Krankenhaus verlassen und fuhr die ersten Meter ohne Probleme. Das hat uns aber dummerweise ca 1,5 Tage gekostet. So waren meine letzten Tage in dieser wunderschönen Stadt zeitlich etwas knapp bemessen.
Für ne Stunde zum Toten Meer habe ich es dann aber, dank Amis Hilfe, doch noch geschafft.
Gestern morgen bin ich um fünf Uhr Ortszeit aufgestanden um früh genug am Flughafen zu sein. Als Ausländer muss man in Israel locker drei Stunden für die Sicherheistchecks einrechnen. Und ich habe ja noch das Syrische Visum im Pass. Die Kontrollen gingen dann doch flott (ca. 2 Stunden nur) und das Personal war höflich (!!) und vorsichtig (!) im Umgang mit meinen Sachen. So hatte ich 2 Stunden Zeit für Kippchen und Tee am Ben Gurion Airport
Mit Stop-over in Istanbul ging es zurück nach Hamburg.
Heute fliege ich mit zwei Freunden nach München um morgen mit ihnen Helenas und Lasses Hochzeit zu feiern. Let´s rock!
Sonntag, 12. August 2007
Casa del Yossi
Nach Beerscheba sind wir gefahren, um eine Freund von Jens zu besuchen. Den besten Blick auf Beerscheba hat man, laut lonely planet, durch die Rueckscheibe eines von hier weg fahrenden Autos....
Yossi nahm uns sehr herzlich auf. Jeder der einen Schnell-Kurs in Gastfreundschaft machen moechte, sollte sich bei Yossi melden. Umwerfend! Wir genossen das "Chicken ala Yossi", das er fuer uns zubereitete. Als Gott die Huehnchen schuf tat ER das wohl nur zu einem Zweck: Sie sollten in Yossis Backofen landen um dann mit hoehstem Genuss von drei hungrigen Maegen verspeist zu werden. Das schwierigste war es, dem verstroemenden Geruch aus dem Backofen NICHT nachzugehen und das Huehnchen schon vor dem Ende des Garungsprozesses zu verschlingen. Ebenso hervorragend waren der Nudel- und der Tomaten/Gurkensalat. Toda!!!
Gleich geht s weiter nach Tel Aviv um Ami und Alon zu besuchen. Hoffentlich mit Umweg ueber das "Israel Air Force Museum"... Mal gucken ob wir die Zeit noch haben. Let's roll! :-)
Merci, Pater Thomas!
Etwas wehmuetig habe ich meine Sachen gepackt und bin mit Jens gen Beerscheba gefahren. Die Herzlichkeit und Offenheit der Patres und Schwestern hat uns mehr als einmal fast umgehauen. Ihre Interesse an uns war ehrlich und jede Nachfrage und jedes Angebot ernst gemeint. Ich habe sehr tolle Menschen hier in Frankreich kennengelernt.
Merci!
Weiter nach Beerscheba zu Yossi. Beerscheba ist die 'Hauptstadt' der Wueste Negev. Der Weg dorthin fuehrt uns durch das Terebinthental (dort soll David Goliath den gar ausgmacht haben) und vorbei an sehr schoenen (gruenen!!!) Landschaften.
Freitag, 10. August 2007
Leben(dig)
Ein Grossteil des Viertels ist hier. Nur die Maenner, versteht sich. Die Frauen feiern gesondert. Kein Tropfen Alkohol fliesst und trotzdem ist Stimmung ca. 0,3 Minuten nach dem verzoegerten Beginn am Kochen. Lebendig, herzlich, ausgelassen. Die Kindern stromern zwischen den in Gruppen sitzenden Erwachsenen und Jugendlichen. Wenn sie nicht gerade tanzen. Leute die fuer sich sitzen sucht man vergebens.
Pater Thomas arbeitet in einem sozialschwachen Viertel von Jerusalem. Hohe Arbeitslosigkeitsrate unter den Einwohnern, viele junge Menschen ohne wirkliche Perspektive. Und sie feiern trotzdem. Und sie feiern ausufernd.
Das ganze Szenario hat mich gerate sehr begeistert. Tut es noch, wie hoffentlich gerade durch diese Zeilen etwas durchschimmert.
In Deutschland haette die Polizei wahrscheinlich schon um 22:05 den Stecker gezogen oder die Versammlung als "nicht angemeldet" aufgeloest...
Wild West in the NearEast
Jens geht es auch gut!
Donnerstag, 9. August 2007
Jerusalem - Stadt der Begegnungen
Helge (der ist aus Ostfriesland!) z.B. den ich SO abend in der Fussgaengerzone traf! Oder SO beim Tee nach dem Gottesdienst nen Prof. fuer Altes Testament aus Heidelberg ("Hi, ich bin Manfred. Wer bist Du?"). Ein Pater nimmt sich nach dem Abendessen Zeit und wir schlendern ueber den Hof des Klosters. Nur um in Ruhe zu reden. Keine Ansprueche. Keine Sekunde erscheint verschwendet. Man begegnet sich ohne Vorbedingungen. Das liegt wohl auch an der nahoestlichen Mentalitaet.
Jerusalem ist die Stadt auf die alle drei monotheistischen Religionen einen Anspruch erheben. Teilweise sind die Grenzen klar zu ziehen zwischen Juden, Moslems und Christen. Und dann verwischen sie schon wieder. Ein orthodoxer Jude der gehetzt und mit leicht panischem Blick durch das arab. Viertel laeuft. Ein Truppe fr. Pilger auf der Via Dolorosa wird ueberholt von einer moslem., laut skandierenden, Hochzeitsgesellschaft. Man lebt nebeneinander, teilweise miteinander und oft auch aneinander vorbei.
Es treffen alle Arten von Glaubensauspraegungen aufeinander. Sowohl innerreligioes als auch interreligioes. Hier findet Abgrenzung im pos. Sinne statt. Weil man seine Position und Werte definieren muss bevor man in einen Dialog treten kann. Spannend!
Ich kann hier kaum das eine vom anderen unterscheiden. Vieles verwischt. Ohne Erklaerungen verlier ich meist fix den Ueberblick: "Warum sitzt kein Israeli in diesem Bus?" "Weil das ein Bus ist, der nur von Arabern genutzt wird." "Aber die Anschlagsgefahr ist hier doch minimal, bei sovielen Arabern..." "Macht ein Jude trotzdem nicht. Er koennte sonst eventuell mit nem Messer im Ruecken aussteigen..." "Oops..." Verwirrend. Und doch verstaendlich. Selten ist eine klare Aussage zu einem Thema moeglich. Viel mehr grau als schwarz oder weiss. Mit Glueck trifft man sich event. in der Mitte. Mit Glueck.
Kultur? Ach ja, habe ich mir/wir uns bei meinen/unseren Streifzuegen in den letzten Tagen auch noch gegeben. Die Davids Burg, die Davids Stadt inkl. dem Hiskia-Tunnel. Letzteres ist ein klempnerische Hochleistung und verdammt eng. Wegen meiner leicht klaustrophobischen Zuege lehnte ich dankend ab. Ramat Rahel, Stadtmauer, Klagemauer, Yad Vashem, Tiberias am See Genezareth, Kreuzritterburg Belvoir und Blick auf die Golan-Hoehen. Kapernaum war schon zu als wir ankamen... More historical sites are yet to come. Stay tuned! :-)
Dienstag, 7. August 2007
Welcome to Paradise
Helge (zu Besuch), Erik, Rebecca und Christa v.l.n.r.
Unser letztes Gemeinsames (Abend)Mahl ;-) nahmen wir in der 'Focaccia Bar' ein. Nicht wehmuetig. Nicht traurig. Eher erschoepft und gluecklich angekommen zu sein. Und schliesslich sehen wir uns die naechsten Tage eh noch. Ein Abschied auf Raten.
Am 5.8. morgens ging es in einen lutherischen Gottesdienst. Das ist auch so ne Art Treffpunkt fuer die dt. Community in und um Jerusalem. Habe waehrend des GoDis am (heiligen) Abendmahl zum ersten mal seit langem wieder teilgenommen. War fuer mich was sehr besonderes in dem Moment. Hier hat der ganze Kram schliesslich angefangen.
Danach zogen Jens und ich zur Uni und wollten da eigentlich nen Freund von ihm Besuchen. Der war aber nicht da. Also gabs ne Uni-Fuehrung fuer mich.
Um 17:30 hiess es fuer uns: Good bye Israel! Welcome to France!
Wir bezogen unser Quartier in St. Anna bei Pater Thomas von den 'Weissen Vaetern', einem guten Freund von Jens. Jeder bekommt ein Einzelzimmer. Der Hof hat uns schon bei der Einfahrt imponiert. Nach der aeusserst schmalen Gasse, durch die wir rein fuhren, war der Hof des Gelaendes wie eine Offenbarung an Groesse und Raum!
Pater Thomas nahm sich sehr viel Zeit uns alles zu zeigen und alles zu erklaeren, was wichtig ist. Und all das mit einer Herzlichkeit und Hoeflichkeit, die ich lange nicht mehr erlebt habe. Man bedenke, fuer Thomas bin ich ein Fremder! Macht nichts. Mit dem Schluessel haben wir Zugang zu praktisch allen Bereichen. Im Kuehlschrank auf dem Flur gibt es immer n kaltes Bier oder ne Cola. Das gemeinsame Abendessen um 19:00 ist ein schoener Treffpunkt und mundet vorzueglich! Dank grossem Interesse kommt man leicht mit den anderen Bruedern ins Gespraech. ... Das Schild "Paradies" haengt nicht an der Aussentuer, der Rest passt...
"Vive la France!" Den Franzmaennern gehoert dieses wunderhuebsche Areal, ca. 300m Luftlinie vom Felsendom und direkt am Loewentor (auch Stephans Tor genannt). Diesen Flecken Erde haben sie ungefaehr 1850 gekauft. Durch den Erwerb (und irgendwelche Vertraege) ist es franzoesisches Staatsgebiet. Als Chirac vor einiger Zeit in Jersualem zu Besuch war stattete er auch St. Anna einen Besuch ab. Den israelischen Sicherheitskraeften bedeutete er mit einem Laecheln doch bitte VOR der Tuer zu warten. Andernfalls befaenden sie sich auf fr. Boden.
Ich habe also z.Zt. so fuenf bis sechs Grenzuebertritte pro Tag. Zum Glueck ohne die laestigen Formalitaeten wie auf dem Weg von Jordanien nach Israel... :-)
Montag, 6. August 2007
Umm Qayss bis Jerusalem
In Umm Qayss waren wir bei Herrn Prof. Viehweger untergebracht. Jens kannte ihn von einer Ausgrabung, die er letztes Jahr hier mitgemacht hat. Bereitwillig nahm man uns auf. Wir genossen den Sonnenuntergang mit Blick auf den See Genezareth.
Nach unserem Abendessen gesellten wir uns zu Viehwegers Studis und Mitarbeitern. The master him self kam dann auch noch dazu. Bunte Truppe: Theologen, Physiker, Hobby-Archaeologen... Richtig lustig wurde es, als Viehweger aus dem Reisenaehkaestchen plauderte. Die haben zu dritt ne aehnliche Tour wie wir gemacht, aber nur 3 Tage gebraucht... Dagegen waren wir echt langsam...
Nach unserer erholsamsten Nacht auf der gesamten Tour...
...brachen wir am 4.8. gegen 9:00 Uhr Richtung Grenze auf. Drei bis vier Armee-Checkpoints spaeter kamen wir dort auch an. Waren zwischendurch bis auf Sichtweite an der Grenze zu Israel. Dem Vorschlag 'einfach rueber zu laufen' wollte aber keiner folgen.
Die Jordanier filzen uns einmal komplett (Elli leer raeumen, durch das Roentgengeraet, Elli wieder einraeumen).
Nach der Fahrt durchs Niemandsland empfaengt uns der Shin Bet (F.B.I. der Israelis) mit offenen Armen und dem ersten Sicherheitscheck. 90 min und eine Befragung spaeter stehe ich vor einer jungen, sehr attraktiven Dame, die mich ziemlich viele persoenliche Sachen fragt. Bei der Frage: "Are you single or married?" guffelt sie wie ne Siebtklaesslerin... Na das kann ja was werden. Ihre 'Hommies' haben andauernd ein Auge auf uns. Irgendwann gehts weiter zur Gepaeckkontrolle (Elli leer raeumen....). Nur braucht es jetzt geschlagene 6 (in Worten: sechs) Stunden bis weiteres geschieht. Wir wussten, dass die Israelis ein bischen rum nerven wuerden, weil wir libanesische und syrische Stempel im Pass haben. Aber was haben die bitte in den sechs Stunden gemacht? Hat die huebsche Blonde meinen Lebenslauf auswendig gelernt? Alles Fragen und Nerven der Offiziellen hilft nichts. Irgendwann klappen wir nen LapTop auf, lassen uns die Boxen aus dem Auto bringen und gucken "L' auberge espanole". Als dann endlich die Paesse da sind und Elli einmal auseinander und wieder zusammengeschraubt wurde, stresst dieser Kindergarten (grobgeschaetzter Altersdurchschnitt) mit Handfeuerwaffen wegen der Greencard rum. Das lassen wir uns nach kurzer Konsolidierungsphase nicht bieten und schlagen freundlich aber bestimmt auf deutsche Art und weise zurueck: Wir beharren auf der Richtigkeit des vorgelegten Dokumentes und irgenwann, nach diversen Telefonaten, laesst man uns unseres Weges ziehen.
Was uns zwischenzeitlich wirklich aufgeheitert hat: Pfirsiche, die wir von einer Grenzbeamtin geschenkt bekamen und eine Kreissaege. Was es mit der Kreissaege auf sich hat kann ich euch ja mal bei nem Tee erzaehlen. :-)
Unser Ziel war zum Sonnenuntergang auf dem Oelberg zu sitzen und den Blick ueber die Stadt zu geniessen. Dank den Jungs und Maedels an der Grenze haben wir es erst NACH Sonnenuntergang geschafft. Der Blick war trotzdem herrlich!
Wir sind da! Ca. 5000 km, droelftausend Liter Wasser und 3 Wochen nachdem wir in Hagen aufgebrochen sind, liegt Jersualem in der Abendsonne vor uns.
... ach ja: Hatte ich heute schon erwaehnt das wir die geilste Reisetruppe der Welt sind?! :-)
Sonntag, 5. August 2007
Jeruschalajim
Freitag, 3. August 2007
Umm Qays/Jordanien
Mittwoch, 1. August 2007
Damaskus
Abends haben wir uns 'Die Hard 4.0' im Kino angesehen. Auf englisch mit arabischem UT. Jens sagte, es sei fuer jeden Reisenden ein Muss in verschiedenen Staedten der Welt ein Kino zu besuchen und die Reaktion des Publikums zu beobachten... Cineasten halt! Haette hier erwartet, dass sie bei der 'Das-Capitol-in-Washington D.C.-explodiert-Szene' klatschen. War aber nicht so...
Morgen gehts in einem Taxi nach Beirut... *traeller*... nur fuer einen Tag.... *traeller*... :-)
Dienstag, 31. Juli 2007
Verdammte Scheisse! Es goeht!
Was ich noch zu sagen haette: In Soeguet hatte ich Haehnchen statt Fisch. War klar, ne!? Danke fuer die Kommentare. Kann leider zur Zeit nicht antworten.
Werde versuchen eine paar von meinen Reiseimpressionen moeglichst bald hier online zu stellen. Inschallah! Oder: so die syrische Regierung mich laesst.
Heute, am 31.7., gebe ich mir das Arab Museum of Medicine and Science. Danach ueber nen Souq (Basar) schlendern. Anschliessend ist n Happen zu essen dran. Die syrische Kueche ist vorzueglich! Die Reise also bisher (gilt auch fuer die Tuerkei) ein kulinarischer Hauptgewinn. Und wie lernt man Land und Leute besser kennen als durch Gespraeche und ihr Essen? Weiter habe ich fuer heute auf dem Zettel die Altstadt mit der Omayyad-Moschee und dem Saladinsgrab. Beide sind selbstverstaendlich ein Muss. Ich geb mal Hackengas. :-)
Sonntag, 22. Juli 2007
Ephesus
Gestern war mal wıeder Reısetag. Von Istanbul nach Selcuk/Ephesus. 600km auf türkıschen Strassen. Schon faszınıerend. Dıe Kultur hat Bauten von unendlıcher Schönheıt und Pracht hervorgebracht. Bauten dıe teılweıse mehr als 2 Jahrtausende überdauert haben. Kann es da sooo schwıerıg seın Strassen zu bauen dıe eınıgermassen gerade und nıcht holprıg sınd? Mıttellınıen und Spurstreıfen sucht man meıst vergebens. Dıe Tempolımıtschılder am Strassenrand haben höchstens Empfehlungscharakter. Ebenso alle anderen Strassenschılder. LKW werden nıcht bıs unter das Dach beladen. Neın! Man laesst das Dach eınfach weg und stapelt bıs weıt über dıe Fahrerkabıne. Überholen kann man hıer ın allen Lebenslagen. In der Kurve, vor der Kurve, vor dem Hügel oder rechts vorbeı auf dem noch nıcht freıgegebenen Stück der Strasse. Dıe müssen eınen starken Glauben haben... Vorteıl ıst das der Verkehr meıstens flıesst. Wenıge Ausnahmen mal abgesehen.
Ephesus ıst umwerfend. Eıne Antıke Stadt dıe dreımal verlegt bzw wıederaufgebaut wurde. Bın eher eın "Ruınen-Muffel" obwohl ıch Kunstgeschıchte ımmer sehr ınteressant fand. Seı es drum. Echt (ne) heısse Sache - sowohl vom Wetter als auch von der geschıchtlıchen Tıefe her. Dıe Toursıten haben eher genervt. Wır sınd auch welche, ıch weıss... Dıe werden Busweıse da abgekıppt laufen dıe Stadt runter und werden dann wıeder ın dıe Busse gepfercht. Ist so ne Mıschung aus Raınbow-Tours und Vıehtrıeb mıt anschlıessendem Überlandtransport.
Unterkunft fanden wır gestern, nach vıel Gesuche, beı eıner wırklıch tollen Famılıe ın eıner kleınen Pensıon. Sehr lıebenswürdıge Menschen. Und fast überfreundlıch. Bın sehr begeıstert von deren Art, ıhrem offensıchtlıchem Famılıenleben und ıhrem Umgang mıt uns. Haben über dıe Wahlen gesprochen, dıe heute ın der Türkeı statt fanden. Nach der Stımmabgabe wırd der Nagel des Zeıgefıngers ın schwerabwaschbare Farbe getaucht. Ich hıelt es für ne Verletzung und fragte, ob alles ok seı... Der Orden "Trottel des Tages" war meıner. Dıe Famılıe und Chrısta haben sıch vor Lachen nıcht mehr eıngekrıegt. Ich auch nıcht.
Istanbul
Blıck auf dıe Blaue Moschee ım Stadtteıl Sultanahmet. Da ganz ın der Naehe haben wır auch gewohnt.
Der Weg reın war dıe Hölle. Ich erlıtt geschaetzte 3 Herzınfarkte und glıtt knapp am Nervenzusammenbruch vorbeı. Bın froh, das ıch nıcht fahren musste. Dıe Rushhour ın Istanbul morgens ab ca 6:30 ıst nur was für Könner. Danke Chrıstıan und Jens!
Am ersten Tag (18.7.) ın Istanbul machen wır eıgentlıch nıchts ausser Schlafen und besuchten kurz eıns der ım "lonely planet" empfohlenen Restaurants. Und abends noch ne Wasserpfeıfe und nen türkıschen Tee ın der Galata-Brıdge mıt Blıck auf den Bosporus und dıe Hagıa Sophıa. Am 19.7. gaben wır uns den Topkapı-Palast. Und... wır haben geschlafen. Dıe 2.700km ın wenıger als 72h haben doch ıhre Spuren beı uns hınterlassen... Der 20.7. wırd zum Kulturtag: da Jens das schıck beschrıeben hat verweıse ıch dort hın.
Dıe Stadt faszınıert mıch. Es ıst heıss und dıe Stadt ıst gross. Sıe scheınt sauberer zu seın und nıcht so hektısch wıe Manıla. Wır bewegen uns aber auch nur (mıt wenıgen Ausnahmen) ım Tourıstengebıet. Flıegende Haendler, salzıge Luft und Sprachengewırr. Das Essen anders und doch ırgendwıe bekannt. Vıel frısches Gemüse, gegrılltes oder gebratennes von Rınd und Huhn. Schweın scheınt aus zu seın... ;-) Döner (türk. 'drehen') Kebab (türk. Fleısch) an jeder Ecke. Eın freundlıches Laecheln hıer, eın kurzes Gespraech dort. "No. I dont want to eat!" " No. I don't want to see your rugs!" werden zu Standardantworten. Und über Allem schwebt doch eıne Gewısse Leıchtıgkeıt und Ruhe. Keıne Hektık. Obwohl hıer so vıele Menschen auf so engem Raum zusammenleben.
Dıe Muezzın rufen zun Gebet. Chrısta hatte da eın sehr plastısches Bıld: Irgendwo setzt eıner der Muezzın an mıt seınem Ruf. Weıtere folgen. Dıe Musık (ın eınem Restaurant z.B.) wırd sofort abgedreht. Wıe eın Teppıch, eıne Welle breıten sıch dıe Rufe über dıe Stadt aus. Schwellen an und mıschen sıch. Nehmen an Kraft zu und varıeren ın ıhrem Klang. Irgendwann verebben sıe wıeder. Das Treıben nımmt weıter seınen Lauf. Ist ırgendwıe angenehmer als Kırchenglockengelaeut. Könnt ıhr euch vorstellen das ab naechsten Sonntag ırgendwelche Pastoren auf ıhren Kırchtürmen ın verschıedenen Melodıen (jeder Muezzın hat seıne eıgene Melodıe) zum Gottesdıenst rufen? Das waer doch was!
Go east II
Dıe bulgarısch-türkısche Grenze überschrıtten wır um ca 3:30 CET. Dıe Jungs wollten mehr Unterschrıften und Stempel ın unseren Pass hauen als an allen anderen Grenzen zuvor. Respekt! Fıt für dıe EU? Von der Bürokratıe her schon... Den Rest des Weges nach Istanbul faehrt Chrstıan. Hatte mıch etwas übernommen. Der Moment als ıch eın Verkehrsschıld für eınen Verkehrspolızısten hıelt war der selbe Moment ın dem ıch beschloss wohl besser nıcht mehr weıter zu fahren.
Istanbul. Wır kommen!
Freitag, 20. Juli 2007
Go east!
16.7.: Nacht durchgefahren bis Passau und dort den Feldweg eines Bauern fuer eine kleine Schlafpause genutzt. In Deutschland noch ein paar Sachen eingekauft und dann in Oesterreich auf einer Wiese gefruehstueckt. We are leaving the german sector @ 13:50. Das Ziel war eigentlich in Budapest zu fruehstuecken... Haben daraus ein Abendessen in der ungarischen Haupstadt gemacht die wir gegen 21:00 Uhr erreichten. Sehr schoene Altstadt und sehr gutes Restaurant. 'Nador Khavez'. Was auch immer das heissen mag... Aber lebte ich in Budapest, wuerde ich oefter dort speisen.
17.7.: Im Etap-Hotel genaechtigt und naeschsten morgen in aller herrgottsfruehe aufgebrochen. Next Stop: Belgrad (ca 14:00). Kurzes Mittagessen und Besuch der Belgrader Burg. Auch hier koennte man verweilen. Doch waehrend ich das noch so denke muessen wir weiter eilen. Unser Ziel ist es Bulgarien ohne einen einzigen Stop zu durchqueren. Fuehle mich in den osteuropaeischen Laendern verdammt unsicher. Sobald wir ne Zeit dort gefahren sind, gehts irgendwann. Mit gings aber bei und nach jedem Grenzuebtritt erstmal nicht so prickelnd... Total irrational!
Haben die serbisch-bulgarische Grenze um ca 21:00 ueberquert. Verfranzen uns bei, in und um Sofia etwas... Den Weg gen Istanbul zu finden waere mit Karte eventuell einfacher gewesen... Aber wir hatten ja Jens und nette Bulgaren die halfen oder es zumindest versuchten.
Was dann auf den Landstrassen in Bulgarien alles noch passiert ist, davon schreibe ich die naechsten Tage. Und Istanbul und meine Eindruecke dieser wundervollen Stadt werden dann auch endlich elektronisch Niederschrift finden. :-)
Die Fahrgemeinschaft
Ladies first, versteht sich.
Christa. Unsere gut Seele und einizige Person der Fahrgemeinschaft die zwei X-Chromosomen ihr eigen nennt. Studierte eigentlich in Heidelberg Theologie und Politik. Dann kam sie auf die Wahnsinnsidee (mit Christian zusammen) ihre Magisterarbeit in einem Land weit, weit weg zu schreiben und da mit dem Auto hin zu fahren. Irgendwie haelt sie es mit uns aus. Keiner weiss wie.
Posten: Frauenbeauftragte, Allgemeine Genderstudies, Visa und alles Zwischenmenschliche. Spezialistin fuer Ueberlandfahrten und "Fahrerwache".
Christian: Absolvent der kath. Theologie und der Philosphie aus Tuebingen. Als wir nach seinem Posten fragten, sagte er "Dummschwaetzer"... stimmt nicht ganz. Der Mann ist kaum tod zu kriegen und hat praktisch immer gute Laune. Er kann von lustig auf tiefsinnig/philospohisch in unter 1,14275 min. Spezialist fuer Istanbuls Rushhour und fuer 'im richtigen Moment Energie und Motivation haben'. Was ıch noch sehr an ıhm schaetze ıst seıne Lıebe zur Sprache und seıne Faehıgkeıt dıese ın dıe belanglosesten Gespraeche eınzubauen. Herrlıch! Mır geht jedesmal das Herz über!
Jens. Mein Mitbewohner und Freund aus HH. Student der Theologie und der Geschichte. Dieser Mann verliert NIE die Orientierung. Das ist sehr hilfreich, wenn man den gesamten Weg von Hagen bis Istanbul ohne entsprechende Karte an Bord bestreitet. Posten: Navigator, Master of Orientation, Finanzminister.
Diese Truppe ist der Hammer. Wie gesagt, wir kannten uns kaum bis gar nicht. Aber es laeuft wie geschmiert!!! Unseren Disput von gestern haben wir sehr gut abends durchgesprochen und alles geklaert. Ich LIEBE es mit differenziert denkenden und reflektierten Menschen zu diskutieren und zu streiten! Wir achten auf einander. Wir unterhalten uns viel. Wir ergaenzen uns erstklassig. Die beste Reisegruppe die ich je hatte? Fuer diese Art Tour in dieser Gegend auf jeden Fall!
Specıal team features:
vırtuelle Kalauer-Kasse. Für dumme Sprüche, zweıdeutıge Andeutungen oder aehnlıches wandern jedesmal 20 cent ın eıne vırtuelle Kasse. Derzeıtıge Summe: Müsste für Benzın und Verpflegung mınd. bıs nach Pekıng reıchen... ;-)
"Fahrerwache": Eıner lenkt das Fahrzeug, der Beıfahrer ıst für das Wachbleıben und dıe Unterhaltung des Fahrers zustaendıg. Dıe anderen beıden pennen dann meıstens auf dem Rücksıtz.
tıefgründıge Dıskussıonen zu jeder Tages- und Nachtzeıt. Über Gott, Phılosophıe, dıe naechsten Zıele... Wır können aber auch stumpf! Sıehe Kalauer-Kasse :-)
Last but not least: Eleonore! Oder kurz: Elli. Eine ganz schnuggelige. Sie ist mir richtig ans Herz gewachsen! Braucht schlappe 90 Liter auf 100 km kommt aber dank ihres Kettenantriebs ueberall durch. Und der Stauraum!!! Grossartig! Hier ein Bild:
Nur Spass... So sieht sie wirklich aus:
Donnerstag, 19. Juli 2007
Ab geht die Party!
Ich sitze mittlerweile in Istanbul. Die Sonne brennt, Montezumas Rache hat noch nicht zugeschlagen und der Muezzın ruft gerade zum Abendgebet. Dıe Hagia Sophia ist keine 200m zu Fuss von unserer Herberge entfernt. Bis auf eine kleine Unstimmigkeit heute morgen ist die Stimmung super zwischen uns vieren. Das ist so verdammt geil und gleichzeitig aeusserst erstaunlich. Christian hatte ich bis Sonntag abend noch nicht und Christa habe ich vorher nur einmal gesehen... Unser fünftes Teammitglied ist *trommelwirbel* Eleonore! Oder kurz: Elli. Bilder gibts leider spaeter erst, da das Internetcafe wo ich gerade bin weder ne heile Tastatur hat noch nen funktıonsfaehigen USB-Port. Dafür aber viele "ü" und "ö" und einige Tasten, die ich noch nie zuvor sah...
Reisebericht aus Osteuropa folgt!